Schulentwicklung in Greven
In der letzten Schulausschusssitzung setzten die linken Parteien, mit Grüne, SPD, Linke und Reckenfeld Direkt, ihre Arbeit fort, die Schullandschaft in Greven gewaltsam, ohne Rücksicht auf Verluste, zu verändern und die Schulvielfalt zu zerstören.
Was ist geschehen?
Hier einmal eine chronologische Zusammenfassung:
Begonnen hat das Scenario 2010, als auch die Politik merkte, dass die Betriebe in NRW, die Eltern und Schüler*, die Hauptschule nicht mehr wollen. Die Anmeldezahlen sanken auf unter 20 Schüler* pro Jahr, obwohl etwa 30 Schüler* pro Jahr in Greven vorhanden sind.
Ein gemeinsames Ziel aller Politiker unisono ist, alle Schüler* aus Greven auch in Greven zu beschulen. Die Lösung, die von den grünen und linken Parteien favorisierte Gesamtschule, muss her.
In der Politik möchte man eine gute Gesamtschule, wie es sie z. B. in Saerbeck, oder in Münster die Friedenschule gibt, ein zweites Gymnasium mit G9.
Doch hier gibt es starke Konkurrenz. Erst einmal das Gymnasium, welches von den Eltern favorisiert wird und im Weiteren die Anne Frank Realschule, die ebenfalls und nicht nur in Greven, einen guten Ruf hat.
Was tun? Ein 2. Gymnasium, Entschuldigung, will sagen eine gute Gesamtschule, funktioniert nach Ansicht der Politiker und dortigen Lehrer/innen nur, wenn sie wenige Hauptschüler hat. Also müssen die vorhandenen Hauptschüler verteilt werden. Ein Teil (50 %) sollte auf die Gesamtschule und der andere Teil (50 %) auf die Anne Frank Realschule. So die Lösung, wie es sich die Politik mit der Verwaltung vorstellt. So wird es beschlossen, die Gesamtschule wird geschaffen.
Die Justin Kleinwächter Realschule und Marienhauptschule auslaufend gestellt.
Wie gewünscht/erwartet sind auf der Gesamtschule in den ersten Jahren mehr Anmeldungen wie Plätze.
Doch was passiert nun? Die Gesamtschule sortiert, mit der Begründung, sie brauche nur so viele Hauptschüler aufnehmen, wie prozentual in Greven vorhanden sind, die Hauptschüler aus. Die Realschule sagt zu Recht, wir sind eine Realschule und müssen gemäß Schulgesetz, den Eltern der verbliebenen Kinder empfehlen, sie an einer Hauptschule anzumelden. Da die Gesamtschule etwa 12 Schüler* pro Jahr mit Hauptschulempfehlung aufgenommen hat, verbleiben 18 Schüler* pro Jahr, die eigentlich zur Realschule sollten. Doch die „böse“ Realschule empfiehlt, wie im Schulgesetz NRW gefordert, die Hauptschule. Hier beginnt die Diskrepanz.
Die grünen und linken Politiker wünschen sich nun eine Sekundarschule. Eine weitere Ganztagsschule, in der Real- und Hauptschüler zusammen unterrichtet werden.
Doch wenn man sich einmal umhört, funktionieren Sekundarschulen bundesweit nur dort, wo es keine Gesamtschule oder Gymnasium in der direkten Nachbarschaft gibt. Eine Sekundarschule ist somit bei Eltern und Lehrern, aber auch bei den Betrieben im Kreis Steinfurt, nicht wirklich beliebt.
Das beste Beispiel welches aufzeigt, dass dies so ist, gibt es in unmittelbarer Nähe, in Münster Roxel. Dort wurden eine Realschule und eine Hauptschule zu einer Sekundarschule. Heute versucht man, diese Schule irgendwie zu retten.
Doch die böse Anne Frank Realschule hat dies erkannt und will keine Sekundarschule werden.
Eskaliert ist es dann, als die Schulkonferenz, besetzt mit Eltern, Lehrern und Schülervertretern, einen Kandidaten für die Rektorenstelle, der von der Politik getragen wurde (er sollte den Weg zur Sekundarschule ebnen), ablehnte.
Seit her wird auf die Realschule geschimpft. Sie schult bzw. lehnt nur ab, nimmt keine Hauptschüler auf. Die Kinder sind dort nicht willkommen. Sind die Argumente der grünen und linken Politiker.
Doch dies stimmt so nicht. Alle Kinder sind an der Anne Frank Realschule willkommen. Die dort zur Schule gehen fühlen sich dort wohl. Die Eltern der Kinder mit Hauptschulempfehlung, haben trotz der Beratung/Empfehlung ihre Kinder auch auf der Anne Frank Realschule angemeldet. Schüler*, die auf der vorhandenen Hauptschule ein Jahr nicht wiederholen konnten (die auslaufende Hauptschule hat diesen Jahrgang nicht mehr angeboten), wechselten auf die Anne Frank Realschule. Auch sie fühlen sich seitdem dort wohl und schaffen die Versetzung. Nur ein sehr kleiner Teil der Schüler* mit Hauptschulempfehlung wird erfolgreich von der Schulleitung, zu Hauptschulen in die Nachbargemeinden weitervermittelt. Die betroffenen Eltern dieser Kinder sind heute froh und dankbar darüber. Ihre Kinder fühlen sich auch dort wohl, kommen dort aber besser klar und bringen bessere Noten nach Hause. Andere Schüler* wechselten von den Hauptschulen, Gesamtschulen und Gymnasien auf die Anne Frank Realschule.
Was passierte nun Anfang des Jahres? Die Anmeldezahlen an den Gesamtschulen gehen landesweit und auch in Greven zurück. An den halbtags geführten Realschulen gehen die Anmeldezahlen landesweit rauf. Die Anne Frank Realschule ist voll und kann keine weiteren Schüler* in diesem Jahrgang mehr aufnehmen. Kein Schüler* wurde dort abgelehnt.
Panik bei den Grünen und linken Politikern mit Reckenfeld Direkt. „Wir müssen etwas tun!“ Die Hauptschüler sollen in Greven bleiben. Die Hauptschüler können sich nicht wehren, denen müssen wir helfen! Man kann eher auf Realschüler verzichten.
Die Realschule ist und bleibt der erklärte Gegner.
Jetzt kommt das 12. Schulrechtsänderungsgesetz. Nun soll es möglich werden, Hauptschüler in der Realschule zu belassen. Sie sollen dort in der Klasse bleiben und nach Hauptschulstandards weiter unterrichtet werden, die sie nach der Erprobungsstufe nicht geschafft haben.
Doch wie soll das funktionieren? Dies kann keiner beantworten.
„Egal! Super Lösung“, so unsere grünen, linken Parteien und Reckenfeld Direkt. Es soll möglichst schnell umgesetzt werden. „Wir diskutieren schon viel zu lange über dieses Thema.“
Sachargumente wie
fehlende Räume,
fehlende Fachlehrer, die ohnehin schon fehlen,
fehlendes Konzept (Lehrplan),
fehlende Rahmenpläne
oder die Empfehlung der Bezirksregierung erst einmal abzuwarten,
bleiben ungehört. Der Antrag muss sofort gestellt werden.
Ein weiteres gutes Argument, dass wir doch eine Schule haben, an der es gelingen kann, wird als Unmöglich verworfen. Gemeint war die Gesamtschule, die eh ausgebaut und erweitert wird, hier liegt alles vor. Lehrer, Lehrpläne, Rahmenpläne und bei den Räumen ist man dabei. Hier gäbe es keine offenen Fragen. Doch selbst der dortige Schulleiter sagt in der Schulkonferenz tatsächlich, „das geht nicht. Die Hauptschüler können dort nicht aufgenommen werden“. Er findet es im gleichen Atemzug traurig und unmöglich, wie zu Lasten der schwächsten Schüler* argumentiert wird.
„Was wollt ihr denn, ihr behaltet doch Eure Realschule“, das Argument und Vorwurf des Fraktionsvorsitzenden der SPD, an die anwesenden Eltern und Kritiker.
Doch den anwesenden Eltern, u.a. auch von Kindern mit Hauptschulemfehlung, geht es gar nicht darum. Sie wollen, dass die Realschule weiterhin gut funktioniert, Sie wünschen sich, dass die Schüler* dort weiterhin dort wohlfühlen und ungestört lernen können. Bei den vielen ungeklärten Fragen, bestehen schließlich starke berechtigte Zweifel daran, dass die angestrebte Lösung gut ist.
Ein weiteres Problemfeld:
Wenn die Realschule voll ist und keine Schüler* die Schule verlassen, wo bleiben dann die Schüler*, die von der Hauptschule zur Realschule, bzw. vom Gymnasium auf die Realschule wechseln wollen? Wo gehen die Schüler* mit Realschulempfehlung hin, die neu in Greven dazu kommen?
Die Vorlage 273/2015 der Verwaltung spricht von 138 Schülern*, die dies zwischen 2004 und 2010 taten. Bei gleichbleibender bis steigender Tendenz. Wo bleiben diese?
Die Politik hat eine Lösung: Die Schulleitungen werden angehalten, das kein Schüler* die Schule verlassen soll.
Die Erprobungsstufe, die das Schulgesetz vorsieht, soll so ausgehebelt werden.
Die Kinder sollen mit aller Macht auf den Schulen bleiben, auf denen die Eltern sie angemeldet haben. Veränderungen nicht mehr möglich sein.
Wie sozial ist das denn?
Eltern und Schüler* die feststellen, sich an der für sie falschen Schule angemeldet zu haben, haben Pech gehabt? Keine Veränderungen zum Wohl des Schülers* mehr möglich? Letztlich ist dies sogar gesetzeswidrig.
Auffällig ist, das das Störfeuer der grünen und linken Parteien gegen die Realschule immer kurz vor den Anmeldungen im Winter kommen. Will man hier die Eltern bewusst verunsichern und so versuchen die stabilen Anmeldezahlen an der Anne Frank Realschule sinken zu lassen?
Liebe Eltern, lassen sie sich bitte nicht verunsichern. Melden sie ihr Kind an der Schulform an, die sie für richtig halten. Solange die Realschulen in Deutschland/NRW stabile Anmeldezahlen haben und es landesweit sogar Neuanmeldungen für Realschulen gibt, wird es Realschulen geben. Ist ihr Kind auf der Realschule, kann es nach der Erprobungsphase bis zum Ende der Klasse 10 auf der Realschule bleiben. Auch für den Fall, dass es ein Jahr wiederholt. Sie bestimmen mit ihrer Anmeldung, welche Schulformen es in Greven gibt und geben wird. Sie erhalten mit ihrer Anmeldung die Schulvielfalt der weiterführenden Schulen mit Gymnasium, Gesamt- und Realschule in Greven.
Kommen Sie zu den Sitzungen, zeigen Sie den Politikern, durch ihre Präsenz und ihre Fragen, was sie sich für Greven wünschen. Suchen Sie das persönliche Gespräch mit den Politikern.
*Schüler ist ein Sammelbegriff für Schülerinnen und Schüler